Die Dunkelheit kriecht in das Licht, am Zaun die Buche verwirkt sich schwarz im Abendhimmel und die Backsteinmauer wird entrötet, entgrünt der Rasen, die Dinge vor dem Fenster vergeben sich ins schwarze Nichts. Und mit dem Schwarz, das wie ein Schweigen ist der...
Altmann und die körperliche Reaktion
Altmann erwartete eine körperliche Reaktion. Aber die kam nicht. Eine Tatsache, die ihn überraschte, verwunderte, ja, sogar, in allerdings gelindem Maße, für einen Moment verwirrte, so dass er die vorbeieilende Kellnerin nicht rief, kein ‚Kann ich bitte zahlen?‘...
Oschi
Runter zum Hafen fuhr er manchmal. Ein Bier an den Landungsbrücken, Korn dazu. Und die Mütze schräg auf dem Kopf. Im Großmarkt hat er gearbeitet, bevor er in Rente ging. Die Hallen sind jetzt voll mit Kunst und Krempel. Wenn Du nachmittags ins Parteibüro kamst, dann...
Der Tänzer
„Siehst Du ihn tanzen? Dort. Er tanzt durch Dich? Er tanzt durch Dich hindurch.“ „Niemand tanzt“ „Da sieh doch, leicht wie eine Feder. Wie konzentriert der Blick ist. Die Drehungen, wie leicht. Siehst Du es nicht?“ „Niemand tanzt. Nicht mehr. Der tanzte hat sich von...
An der See
Geh bedächtig. Jetzt steh. Dreh dich. Zur See hin. Die Wellen, schwarz fast, leichte Dünung, sanft leckt die See den Strand. Sieh fest. Aufs Wasser. Kein Lidschlag. Steigt jetzt das Meer in dir wie Flut steigt am Morgen am Abend? Bleib so. Welle. Blick. Raumsprung....
Vorgeschlagen für den Horst-Bingel-Preis
Die Jury des Horst-Bingel-Preises hat mich nominiert. Mit mir sind Andreas Altmann, Daniela Danz und Martina Weber als Kandidaten vorgesehen. Wer auch immer letztlich die Preisträgerin oder der Preisträger wird – entscheidend ist, dass durch den Preis zum einen das...
Jehnse doch wech
Ach, jehnse doch wech. Nee, ick will keene Hilfe. Ick komm klar. Ja, nu lassen se ma. Hat sich bis jetze niemand nüscht um mir jekümmert. Un nu will ick nich mehr. Nee, haunse ab. Is zu spät nu. Ja, ja, Dreck. Allet voller Dreck. Gloobense ick bring den Müll noch zue...
Ohne Titel
Der Regen hat die Stadt gewaschen. Der Hafen menschenleer.
Ostsee am Abend
Das Meer in der Dämmerung, grau ins Schwarz das Wasser schon, der Wind atmet durch und bläst Wellen an den Strand. Die Segelschiffe hafenwärts, gekrängt unter dem Druck des Windes. Die Möwen steigen auf zum Abendflug, gelb das Licht in den Fenstern entfernter Häuser....
Einsamkeiten
In praktischen Wohnungen blicken Menschen auf Monitore und sprechen mit sich selbst. Nachts an Tresen wird über Einsamkeit eine Wortbrücke gelegt. Niemand überquert sie. Das Meer ist schön, sagt der Mann am Strand zu sich. Eine Frau hält einen Kerzenständer in einem...
Herbstlaub
Wie schön der Herbst ist ... All die Bäume .. so blutigrot und leichengelb. Und über sanften Hügeln tief die Sonne. Und still die Welt. Und ruhig die Welt. In diesem Herbst, da fallen viele Träume, wie blutigrote Blätter, wie leichengelbes Laub, auf feuchtes Gras, auf...
Dein Schild
Dein Schild maskulin Waffe gegen die Solidarität. Dein Schild Neutrum Ein Gedicht. Sterbt sagt es für die Reinheit unserer Friedensliebe. Sterbt sagt es für die Schönheit unserer Beschlüsse. Und abends vielleicht ein Bier in der Hand singen die alten Lieder. Die...
Man wird sich entscheiden müssen
Man wird sich entscheiden müssen. Wenn es so ist, dass ohne Waffenhilfe der IS nicht zu stoppen ist, wenn also die Lieferung von schwerem Gerät an die Kurden, und zwar an alle drei Organisationen, die Peschmerga, die YPG/YPI und die HPG, notwendig ist: Wie will man...
Simone Barrientos liest das Gedicht vom grossen Versagen
Die Türkei hat in Kobane versagt. Die Nato hat in Kobane versagt. Die arabischen Staaten haben in Kobane versagt. Sie haben den Kurden die Hilfe versagt. Sie haben nicht in ihrer Sache versagt. Denn ihre Sache war das Versagen. Und sie haben versagt. Den Kurden...
Das Gedicht vom grossen Versagen
Die Türkei hat in Kobane versagt. Die Nato hat in Kobane versagt. Die arabischen Staaten haben in Kobane versagt. Sie haben den Kurden die Hilfe versagt. Sie haben nicht in ihrer Sache versagt. Denn ihre Sache war das Versagen. Und sie haben versagt. Den Kurden die...
Altmann und der Weg
[Unlektoriertes, unkorrigiertes erstes Typoscript] Altmann saß vor der Scholle. Er wischte den Speck mit der Gabel von der Haut des Hingeschiedenen neben die Kartoffeln. Einen Moment lang wähnte er, ein Fischer zu sein, ein frühzeitlicher Fänger, der mit dem Speer...
Das Weiß der Hoffnungen
In Spülküchen und Bordellen, auf Baustellen und in Villen, auf den Straßen, auf dem Strich. Die Hoffnungen sind Wolken geworden. Sieh dort unter dem Blau das Weiß. Das sind ihre Hoffnungen. Verdampft. In der Hitze der Spülküchen, unter dem heißen Atem der Freier, in...
Altmann. Ein Morgen.
(Eckernfördener Texte III) (Erstes unlektoriertes und unkorrigiertes Typoscript) Licht. Es überwand die Barriere der Lider und fiel in Altmanns kommoden Albtraum ein. Altmann bemerkte sein Erwachen während des Vorganges, sozusagen vorran gehend, aber zurückgewandt. Er...
Eleonore Klappfuß kann Sachen machen
(Eckernfördener Texte II) (Erstes unlektoriertes und unkorrigiertes Typoscript) Eleonore Klappfuß findet, dass sie einen schönen Vornamen und einen total blöden Nachnamen hat. Eleonore kann Sachen machen. Ihren Nachnamen ändern kann sie nicht, weil sie nicht...
Altmann (erstes unlektoriertes und unkorrigiertes Typoscript)
Eckerfördener Texte I Altmann verlor die Beziehung zur Gegenwart als der Zug den Bahnhof Hamburg-Harburg verließ. Der Verlust geschah plötzlich und völlig unvorhergesehen. Er kündigte sich nicht an, es fiel nichts vor, das Altmann hätte als sonderliche Begleitung der...
In Vorbereitung
Zum Ende 2022
Die Liebe ist ein reißendes Tier
Liebe und Verlorenheit
“Warten auf Ahab” und seine Fortsetzung. Vollständig überarbeitet. Ein Roman voll Liebe und Liebesleid, Kampf und Hoffnung.









