Der beginnende Neuordnungs-Imperialismus – ein Tanz auf dem Vulkan

Der beginnende Neuordnungs-Imperialismus – ein Tanz auf dem Vulkan

Wird Trump sich den Panama-Kanal einverleiben, Grönland gar und Gaza sowieso? Die Meinungen überschlagen sich, wie immer, wenn nur auf die gegenwärtigen Details geschaut wird. Und was wird Russland mit der Ukraine machen? Zu viele offene Fragen? Dann nehmen wir doch noch die VR China hinzu, die außer Taiwan auch 80 Prozent des Südchinesischen Meeres beansprucht. Und während Trump ganz einfach pöbelhaft wirtschaftliche Ansprüche als Begründung geltend macht, da glaubt Russland zu einem ewigen Reich aus dem Mittelalter des Kiewer Rus zurückkehren zu können, und China betrachte Teile ihres Anspruchsgebietes gar als Chinas heiliges Territorium, seit der Antike. Der ideologischen Konstrukte sind viele, wenn es darum geht, Herrschaftsansprüche legitim erscheinen zu lassen. Dem menschlichen Bewusstsein wirkt dabei das „Immer schon-Argument“ besonders plausibel.

Worauf sich übrigens die Palästinenser, um den momentan akutesten Fall zu nenn

mehr lesen
Das Mädchen aus Afghanistan

Das Mädchen aus Afghanistan

Dass dieses junge Mädchen dort auf der Bühne in Aschaffenburg steht, BR hat es dokumentiert, haben Söder, Merz, Linnemann, Weidel und Höcke zu verantworten. Das Mädchen bittet um Entschuldigung, dabei trägt es gar keine Schuld. Es bittet um Entschuldigung, weil es...

mehr lesen
Die kommenden Generationen

Die kommenden Generationen

Schade, dass ihr tot sein werdet, wenn die Kinder der kommenden Generationen, ihre verbrannte Haut voll Krebs, aus den überhitzten Städten, von den im alten Inland liegenden Küsten, aus den Dörfern zwischen den verdörten Feldern den Weg zu Euren Ehrenmälern gemacht...

mehr lesen
250.000 für die Demokratie

250.000 für die Demokratie

In Berlin haben heute nach Angaben der Veranstalter 250.000 Menschen friedlich für den demokratischen Rechtsstaat demonstriert. Simone Barrientos und ich waren Teil des Protests. Viele SPD-Fahnen waren zu sehen, und auch Lars Klingbeil war vor Ort. Die Demonstration...

mehr lesen
BSW und hauptamtliche Arbeit in den Gewerkschaften

BSW und hauptamtliche Arbeit in den Gewerkschaften

Anders als CDU und CSU, Grüne und SPD, FDP und LINKE ist die Wagenknecht-Partei eine handverlesene Vorsitzende-Partei. Der Bundesvorstand hat ausgesuchte Mitglieder rekrutiert. Wer Mitglied ist, trägt die Entscheidungen der Führerin der Organisation mit. Diese Partei...

mehr lesen

Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte heute im Bundestag den Antrag der Unionsfraktion zur Migrationspolitik. Das Recht auf Asyl stellt einen Grundpfeiler der deutschen Rechts- sowie Werteordnung dar und bleibt unantastbar. Er wies auf die NS-Vergangenheit hin aus der dieses Grundrecht entstanden war und unterstrich die Pflicht diese Verantwortung zu bewahren.

Der Bundeskanzler warnte vor den Unionsplänen – sie widersprechen den EU-Gesetzen; ihre Umsetzung würde gegen europäische Regeln verstoßen.

Scholz beklagte die Entwicklung der politischen Kultur und des demokratischen Miteinanders. Die Union kooperiert mit der AfD um ihre Anträge durchzubringen was er als „Tabubruch“ bezeichnete. Er prangerte an: „Die Union hat einen Konsens gebrochen der seit Kriegsende unter allen Demokraten galt – die Übereinkunft keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Kräften einzugehen. Genau das geschah heute.“

Zum Schluss rief Scholz zur g

mehr lesen
Wagenknecht macht deutlich: Das BSW steht rechts

Wagenknecht macht deutlich: Das BSW steht rechts

Die Rede von Sahra Wagenknecht war im Grundsatz eine rechtsaußen angesiedelte Rede. Was Wagenknecht gesagt hat schließt an, an die Positionen Lafontaines: eine national-soziale Politik. Geschlossene Grenzen und Deutschland abzuschotten.

mehr lesen
Merz zieht die Union über die Verfassungsgrenze

Merz zieht die Union über die Verfassungsgrenze

Friedrich Merz hat mit Rede und Gesetzentwurf eine Grenzüberschreitung vorgenommen, die so nicht hingenommen werden kann. Und auch der Vorsitzende der FDP will die Grenzen für Flüchtlinge und Asylsuchenden schließen und zugleich mit einem Bein neben der Verfassung...

mehr lesen
Das AfD-Verbot ist nötig

Das AfD-Verbot ist nötig

Herbert Wehner äußerte 1967 über die NPD: „Das Verbot ist ein legitimes Mittel gegenüber der NPD und anderen Erscheinungen die an die NSDAP anknüpfen. Ein Verfahren braucht keine juristischen Beweise, sondern soll ein grausames Unheil verhindern das die NSDAP brachte.“ Seine Aussage passt aktuell zur Debatte über ein Verbot der Alternative für Deutschland (AfD) die unsere Gesellschaft gefährdet. Viele Medien berichten über Aussagen wie auch Pläne der AfD die Erinnerungen an frühere Gefahren wecken.

mehr lesen

TTT und die feuchte Vagina

TTT und die feuchte Vagina

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Ihm soll Thilo Mischke nachfolgen. Mischke schrieb vor 15 Jahren das Buch „In achtzig Frauen um die Welt“. In diesem Buch ging es darum, dass Freunde der männlichen Hauptfigur die Weltreise bezahlten, wenn er achtzig Frauen auf dem Reiseweg verführen würde. Ich habe keine Ahnung, ob das Buch wirklich einen autobiografischen Charakter hat. Wer weiß schon, ob das Geschriebene auch das Erlebte ist? Ich will auch nicht darüber spekulieren.

Der Focus schrieb damals: „Die Reise hat ihn verändert, sagt Thilo Mischke. Seine größte Erkenntnis: Liebeskummer gibt es auf der ganzen Welt, und er funktioniert überall gleich, auch wenn sich die Betroffenen mit ihrem Schmerz alleingelassen fühlen.“ Welch eine Erkenntnis. Man denkt unwillkürlich an von Humboldt, an Magellan, an Darwin. Endlich hat jemand her

mehr lesen
Bernhard Torsch zu den Reaktionen auf Urteile im Sexualstrafverfahren

Bernhard Torsch zu den Reaktionen auf Urteile im Sexualstrafverfahren

Nach jedem spektakulären Prozess und noch mal besonders stark nach einem, in dem es um Sexualverbrechen geht, gehört es zur Folklore, dass das Publikum sich darin einig ist, die Strafen wären „viel zu milde“, aber schon wieder uneins darin, wer von den Wohnzimmerjuristen und Couchhenkern sich die sadistischere Bestrafung des/der Täter auszudenken vermöge. So sind die meisten Menschen, de
mehr lesen
Syrisches Grauen und die falschen Wirklichkeiten in den Köpfen

Syrisches Grauen und die falschen Wirklichkeiten in den Köpfen

In diesen Tagen, da sie in Syrien die Überreste ermordeter Regimegegner suchen und manchmal auch, alptraumhaft entstellt, finden, kann man zwar noch keine genaue Statistik haben, aber in etwa schätzen, dass der Herr Baschar al-Assad zwischen 2011 und seiner Flucht in Putins Arme rund 200.000 seiner Landleute ermorden hat lassen. Die große Mehrzahl waren keine Kämpfer irgendwelcher
mehr lesen
Imposantes Zeugnis des Widerstehens: Im Totenwald

Imposantes Zeugnis des Widerstehens: Im Totenwald

Peter H.E. Gogolins „Im Totenwald: Journal 2008-2011“ ist ein imposantes Zeugnis des Autors, der sich in diesem Buch durch die dunkelsten Täler des Lebens kämpft, um wieder auf die lichten Ebenen zu gelangen. Das literarische Tagebuch erzählt von Verlust, Ablehnung...

mehr lesen
Das Böse der Verzweiflung – die Verzweiflung der Bösen

Das Böse der Verzweiflung – die Verzweiflung der Bösen

Luigi Cherubinis Medea in der Blauen Halle des Mainfranken Theaters.

Während ich bei Buchbesprechungen nur die rezensiere, die mir auch gefallen – jedenfalls verfahre ich in der Mehrzahl der Fälle so – neige ich bei Theater und Oper zur Freude am Verriss. Aber das vermaledeite Mainfranken Theater lässt mir keine Chance auf eine fröhliche Stunde boshafter Bemerkungen um Mitternacht herum. Stets muss ich loben. Welch ein Graus! So war auch der heutige Opernabend: tadellos, ja grandios! Und ich tat, was man bei der Arbeit eigentlich nicht tun sollte: Ich stand auf, und Simone Barrientos, die ehemalige Kulturaktivistin und Theaterlobbyistin im Bundestag, tat es mir gleich. Sitzen zu bleiben, wäre mir wie eine Schmähkritik vorgekommen.

Medea im MFT war große Oper: großartige Stimmen, ein beeindruckendes Bühnenbild, ein makellos aufspielendes Orchester und eine Regisseurin, die selbst auf die Bühne musste. Denn diese Premiere stand, so der I

mehr lesen
Auf einer Insel mit zwei Königinnen

Auf einer Insel mit zwei Königinnen

Maria Stuart im Kleinen Haus des Mainfranken Theaters

Einer eigentümlichen Aufführung von Schillers „Maria Stuart“ wohnte ich heute im Mainfranken Theater bei. Britannien ist eine Insel, und die Aufführung war wie die See: wellenförmig. Allerdings war die Dünung sanft, und nur manchmal erfreute ein Spiel der Wogen das Publikum.

Diese Aufführung hätte mehr sein können (und vielleicht wollte die Regie auch, dass sie mehr wäre) als solides Handwerk. Die gut spielenden Schauspielerinnen und Schauspieler agierten jedoch wie gebremst. Und ich vermute, sie taten es nicht aus eigenem Antrieb. An wenigen Stellen brach sich das Komödiantische, das Spielerische (im besten Sinne), die Bahn. Meist jedoch wurde der Spielraum – eine Bühne im eigentlichen Sinne gibt es nicht – der doch einiges an Tiefe und Breite aufweist, gar nicht genutzt. Die Interaktionen waren reduziert, die Leidenschaften (nehmen Sie das Wort mehrschichtig) wie unter Tüll verborgen. Über d

mehr lesen
Jelineks “In den Alpen” im Mainfranken Theater

Jelineks “In den Alpen” im Mainfranken Theater

Das Mainfranken Theater gab „In den Alpen“ von Elfriede Jelinek. Und diese Aufführung erklomm Hügel und Berge mit Leichtigkeit.

Die leider aus der Mode geratenen Begriffe „Verve“ und „Esprit“ beschreiben als Substantive, also als Substanzträger, genau das, was hier über den Bühnenrand hinausgespielt worden wäre, hätte es einen gegeben. Dass es keinen gab – vielleicht war das jenes Fehlelement, welches die Aufführung so unmittelbar, so abstandslos machte, dass es eine Freude war.

Worum geht es? Am 11. November 2000, also in jahrestagsträchtiger Nähe zur Würzburger Premiere des Stückes, geriet in einem Tunnel die Gletscherbahn Kaprun 2 in Brand. Obwohl es 155 Tote gab, obwohl eine ausreichende Anzahl an Indizien dafür sprach, dass Profitgier und Kostenscheu zum Unglück führten, gab es keine Verurteilungen. Der vorsitzende Richter berief sich auf Gott, der für einige Minuten das Licht im Tunnel hatte erlöschen lasse

mehr lesen
Österreich und die Wahl 2025

Österreich und die Wahl 2025

Zur Wahl

1. ÖVP verliert 20 Mandate, SPÖ gewinnt eines. Daraus machen die Medien: „Furchtbare Wahlschlappe der SPÖ“. Brav, Kollegen, brav. Gibt vielleicht ein Zuckerl von Raiffeisen dafür.

2. Die ÖVP Niederösterreich drängt laut Berichten bereits auf eine Koalition mit der Wahlgewinnerin FPÖ. Man wird sehen, ob diese sogenannte bürgerliche Partei den Leuten, die vorgestern auf einem Wiener Friedhof die SS-Hymne grölten, die Räuberleiter macht oder sich doch noch darauf besinnt, eine demokratiepolitische Verantwortung zu haben.

3. In Wien konnte die SPÖ dazugewinnen, in einigen Bezirken wie zB in dem, in dem meine Schwester Parteichefin ist, sogar fast sieben Prozent, in Neubau zehn Prozent. Dort haben die Genossinnen und Genossen aber auch einen echten Wahlkampf geführt und sind monatelang gerannt. In Kärnten, wo Babler nicht mal plakatiert wurde und man nicht wirklich einen Wahlkampf der SPÖ sah, stürzte die SPÖ dramatisch ab und di

mehr lesen

Wir dokumentieren eine Pressemitteilung der Internationale der Kriegsdienstgegner zu sogenannten Friedensdemo am 3. Oktober 2025

„Nationalismus ist eine Kriegsursache und schafft keinen Frieden!

IDK kritisiert nationalistische und einseitige Ausrichtung der „Friedenskundgebung“ am 3. Oktober

Zu der am „Tag der deutschen Einheit“ geplanten Kundge­bung für „Frieden und internationale Solidarität“ erklärt die Internationale der Kriegsdienstgegner*innen e.V. (IDK):

Die IDK kritisiert die Stoßrichtung dieser „Friedensdemo“ als einseitig, halbherzig und inkonsequent. Diese ist maßgeblich geprägt durch den Einfluss nationalkonservativer Kräfte unterschiedlicher Couleur im Vorbereitungskreis. Schon die Tatsache, dass der sogenannte „Tag der Deutschen Einheit“ als Datum für die Demonstration gewählt wurde, ist ein klares inhaltliches Bekenntnis der Veranstalter zu einer nation

mehr lesen
Words Without Borders

Words Without Borders

Fabio Stassi erhält Kesten-Preis 2024 des deutschen PEN am 14.11. in Darmstadt

Hermann Kesten-Förderpreis an „Words Without Borders“

Pressemitteilung, Darmstadt, 3. September 2024. Der Hermann Kesten-Preis des PEN-Zentrums Deutschland, gestiftet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, geht in diesem Jahr an den italienischen Schriftsteller Fabio Stassi. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit dem Hermann Kesten-Förderpreis wird die internationale Literaturzeitschrift „Words Without Borders“ geehrt, die sich der Förderung und Übersetzung weltweiter Literatur widmet.

Die Verleihung der Preise findet am 14. November um 19 Uhr in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt statt.

Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter und PEN-Vizepräsident: „Fabio S

mehr lesen

In Vorbereitung

Zum Ende 2022

Die Liebe ist ein reißendes Tier

Liebe und Verlorenheit

“Warten auf Ahab” und seine Fortsetzung. Vollständig überarbeitet. Ein Roman voll Liebe und Liebesleid, Kampf und Hoffnung.