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Reimer Boy Eilers, der aus Helgoland stammende Schriftsteller, hat mit „Die Schiffbrüchigen von Tumbatu“ den Versuch gewagt, mit einem Langgedicht sich der Tragödie der Sklaverei zu näheren. Der Versuch ist gelungen.
Die Form ist fast ganz ins Vergessen geraten. Zwar hält sich Howl noch, das lange Gedicht von Allen Ginsberg über „seine“ Generation im Bewusstsein, auch lebt in der Gothicszene noch das Gedicht „Lost Paradise“ von John Milton, mehr aber gibt es nicht im allgemeinen literarischen Wissen. Das mag sich nun ändern. Vielleicht auch, weil die Zeit bereit ist, zu alten Formen zurückzukehren und also das Sprichwort vom alten Wein in neuen Schläuchen umzukehren. Möglicherweise, weil auch die große Menge des leidvoll Erzählnotwendigen mehr als die Formen Novelle und Roman braucht. Anne Weber hat mit „Annette, ein Heldinnenepos“ den deutschen Buchpreis gewonnen. Eine hohe Auszeichnung für eine fast noch solitäre Formgebung. Fast noch,
Im August ist im Kulturmaschinen Verlag, ein Verlag, der seinen Autor:innen vollständig gehört und mit großem Sachverstand durch den gewählten Verlagsleiter Sven J. Olsson geführt wird, ein Band mit Erzählungen von Peter H. Gogolin erschienen.
Gogolin gehört, das darf nicht verschwiegen werden, zu den Gründern des Autor:innen-Verlages Kulturmaschinen. Sein literarischer Sachverstand, das unbestechliche Festhalten an hoher literarischer Qualität bei Neuaufnahmen in den Kreis der Kulturmaschinist:innen tragen sicherlich zu dem sich abzeichnenden Weg der Kulturmaschinen bei.
Peter H. Gogolin hat bereits in den Achtziger Jahren beträchtliche Erfolge mit seinen Büchern erzielen können. Er war damals ein literarisches Schwergewicht. Er ist es heute. Seine, inzwischen im Kulturmaschinen-Verlag wiederaufgelegten Romane Seelenlähmung und Kinder der Bosheit erschienen 1981 und 1986 bei Kiepenheuer und Witsch. Er war 1989 Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
D
Und wenn ich schweige, stimm ich zu.
Und tu ich nichts, so handel ich.
Wenn ich nicht störe Eure Ruh
fällt Eure Tat am End auf mich.
Da ich nicht schuldig werden will,
an Eurem Handeln, Eurem Tun,
so darf ich länger nicht mehr still
und müde, träge, lustlos ruhn.
Denn sag ich nichts, kann niemand hören
dass ich verabscheu, was Ihr sagt.
Und tu ich nichts, kann ich nicht stören,
die Tat, die stumm ich nur beklag.
Denn Euer Unrecht tatenlos zu dulden,
heißt Krieg und Not mitzuverschulden.
Leander Sukov
aus allen nähten platzen die arsenale
langlebige amphibien schminken sich
für das treffen an der staatsgrenze
bis die erde verstummt
unbändige farne versperren die fluchtwege
am himmel toben
mücken mit obszönen graffitis
mörder und mimosen
verfassen friedensappelle
billigparasiten
mit viel bewußtsein ohne gebärde
warten auf ihre stunde
SAID
Foto: Kritzolina / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)
Leander Sukov
Im kleinen, aber durchaus feinen, Ventura Verlag ist dieser Tage das zweite Buch mit Geschichten von Bernhard Büscher erschienen.
Büscher, der bis zu seiner Pensionierung Polizist in Kamen war, hat eine späte, bemerkenswerte Kariere als Dichter begonnen. Eine, nicht nur, regionale Wahrnehmung im öffentlich-rechtlichen Radio und den durchaus gewichtigen Blättern des Ruhrgebiets haben ihn einem recht großen Publikum bekannt gemacht.
Und das zur Recht. Denn Bernhard Büscher hat es vermieden in den Chor der dichtenden Ichse einzusteigen und das Lied des selbstbezogenen Leidens zu singen.
Ich bin, ich gebe es zu, voreingenommen, nicht weil ich Bernhard Büscher kenne (ich kenne ja auch viele andere Dichter und Dichterinnen), sondern weil es mir seit etlicher Zeit sauer aufstößt, wie sehr sich Lyrik immer wieder um den oder die Lyriker:in dreht und um sonst nichts. Schatten allenthalben, geworfen von des Wirrnissen der Kindheit auf die Blätter, die dann nicht
Was mich bei der Berichterstattung wundert, ist, dass Hippies und Nazis jetzt immer als Gegensatz genannt werden, der zur Überraschung von Journalisten zusammen auf den Berliner Demos des Wochenendes zu sehen war.
Erinnert sich niemand an Charles Manson und seine Killerbande? Es gibt faschistische Strömungen in allen Subkulturen: Nazipunks und totalitäre Sekten, Dreadlock-Träger, die sich damit weniger an jamaikanischen Gepflogenheiten orientieren, als eher an Behauptungen über germanische und keltische Haartrachten von Heilern und Druiden.
Und diese Mischung findet sich unter den Demonstranten, auch am 29. August 2020 in Berlin.
Das Problem derer, die mit selbstverständlich zu tolerierenden Anliegen auf die Demonstrationen gehen, ist die Nichtabgrenzbarkeit. Sie wissen, dass sich diese brauen Vögel untermischen werden, um die Veranstaltu
Liebe und Verlorenheit
“Warten auf Ahab” und seine Fortsetzung. Vollständig überarbeitet. Ein Roman voll Liebe und Liebesleid, Kampf und Hoffnung.