Isoldes Liebhaber. Wenn die Literatur großartig wird.

Isoldes Liebhaber. Wenn die Literatur großartig wird.

Im August ist im Kulturmaschinen Verlag, ein Verlag, der seinen Autor:innen vollständig gehört und mit großem Sachverstand durch den gewählten Verlagsleiter Sven J. Olsson geführt wird, ein Band mit Erzählungen von Peter H. Gogolin erschienen.

Gogolin gehört, das darf nicht verschwiegen werden, zu den Gründern des Autor:innen-Verlages Kulturmaschinen. Sein literarischer Sachverstand, das unbestechliche Festhalten an hoher literarischer Qualität bei Neuaufnahmen in den Kreis der Kulturmaschinist:innen tragen sicherlich zu dem sich abzeichnenden Weg der Kulturmaschinen bei.

Peter H. Gogolin hat bereits in den Achtziger Jahren beträchtliche Erfolge mit seinen Büchern erzielen können. Er war damals ein literarisches Schwergewicht. Er ist es heute. Seine, inzwischen im Kulturmaschinen-Verlag wiederaufgelegten Romane Seelenlähmung und Kinder der Bosheit erschienen 1981 und 1986 bei Kiepenheuer und Witsch. Er war 1989 Stipendiat der Villa Massimo in Rom.

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Eine kurze Rede über die Situation der EU

Eine kurze Rede über die Situation der EU

Diese kurze Rede ist ersten inhaltlich völlig richtig. Wenn das Kosovo anerkannt ist, gibt es keinen vernünftigen Grund Berg-Karabach nicht anzuerkennen.
Ja, ja, ich weiß: Staaten haben keine Ethik sondern Interessen. Aber Staaten bestehen aus Menschen. Und die sollten eine Ethik haben.
Zurecht fordert die EU Demokratie in Weißrussland und Russland ein. Zu Unrecht tut sie es nicht in der Türkei. Dort ermordet ein Autokrat in
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Die Literatur müssen wir uns weiß vorstellen

Die Literatur müssen wir uns weiß vorstellen

Was lehrt die Vergabepraxis des Literaturnobelpreises:
Nur wenige Frauen schreiben. Sie sind alle weiß.
Hauptsächlich schreiben Männer. Sie sind fast alle weiß.
Es gibt keine schreibenden Afrikanerinnen, Asiatinnen, Südamerikanerinnen.
Manche männliche Asiaten, Afrikaner und Südamerikaner können schreiben. Falls sie männlich sind.
Anzahl insgesamt: 116, Frauen 13, POC-Frauen: Null
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Sonett vom Handeln

Sonett vom Handeln

Und wenn ich schweige, stimm ich zu.
Und tu ich nichts, so handel ich.
Wenn ich nicht störe Eure Ruh
fällt Eure Tat am End auf mich.

Da ich nicht schuldig werden will,
an Eurem Handeln, Eurem Tun,
so darf ich länger nicht mehr still
und müde, träge, lustlos ruhn.

Denn sag ich nichts, kann niemand hören
dass ich verabscheu, was Ihr sagt.
Und tu ich nichts, kann ich nicht stören,
die Tat, die stumm ich nur beklag.

Denn Euer Unrecht tatenlos zu dulden,
heißt Krieg und Not mitzuverschulden.

Leander Sukov

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Mörder und Mimosen

Mörder und Mimosen

aus allen nähten platzen die arsenale

langlebige amphibien schminken sich

für das treffen an der staatsgrenze

bis die erde verstummt

unbändige farne versperren die fluchtwege

am himmel toben

mücken mit obszönen graffitis

mörder und mimosen

verfassen friedensappelle

billigparasiten

mit viel bewußtsein ohne gebärde

warten auf ihre stunde

SAID

 

Foto: Kritzolina / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

Leander Sukov

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Neuer Realismus. Die Gedichte Bernhard Büschers

Neuer Realismus. Die Gedichte Bernhard Büschers

Im kleinen, aber durchaus feinen, Ventura Verlag ist dieser Tage das zweite Buch mit Geschichten von Bernhard Büscher erschienen.
Büscher, der bis zu seiner Pensionierung Polizist in Kamen war, hat eine späte, bemerkenswerte Kariere als Dichter begonnen. Eine, nicht nur, regionale Wahrnehmung im öffentlich-rechtlichen Radio und den durchaus gewichtigen Blättern des Ruhrgebiets haben ihn einem recht großen Publikum bekannt gemacht.
Und das zur Recht. Denn Bernhard Büscher hat es vermieden in den Chor der dichtenden Ichse einzusteigen und das Lied des selbstbezogenen Leidens zu singen.

Ich bin, ich gebe es zu, voreingenommen, nicht weil ich Bernhard Büscher kenne (ich kenne ja auch viele andere Dichter und Dichterinnen), sondern weil es mir seit etlicher Zeit sauer aufstößt, wie sehr sich Lyrik immer wieder um den oder die Lyriker:in dreht und um sonst nichts. Schatten allenthalben, geworfen von des Wirrnissen der Kindheit auf die Blätter, die dann nicht

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Nazis, Hippies und der ganze Rest

Nazis, Hippies und der ganze Rest

Was mich bei der Berichterstattung wundert, ist, dass Hippies und Nazis jetzt immer als Gegensatz genannt werden, der zur Überraschung von Journalisten zusammen auf den Berliner Demos des Wochenendes zu sehen war.
Erinnert sich niemand an Charles Manson und seine Killerbande? Es gibt faschistische Strömungen in allen Subkulturen: Nazipunks und totalitäre Sekten, Dreadlock-Träger, die sich damit weniger an jamaikanischen Gepflogenheiten orientieren, als eher an Behauptungen über germanische und keltische Haartrachten von Heilern und Druiden.

Und diese Mischung findet sich unter den Demonstranten, auch am 29. August 2020 in Berlin.

Das Problem derer, die mit selbstverständlich zu tolerierenden Anliegen auf die Demonstrationen gehen, ist die Nichtabgrenzbarkeit. Sie wissen, dass sich diese brauen Vögel untermischen werden, um die Veranstaltu

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Die üblichen Verdächtigen …

Die üblichen Verdächtigen …

Die üblichen Verdächtigen fordern im Falle von Belarus „das Selbstbestimmungsrecht der Völker“, also die Nichteinmischung. In Diktaturen bestimmt das Staatsvolk reinweg nichts. Es kann deshalb auch nicht selbstbestimmen, bestimmen wie der Staat handelt.
De facto fordern man die Unantastbarkeit der Diktatur. Das fordern diese Leute immer dann, wenn sie vermeinen, die Dikatur fördere irgendwie den antiimperlialistischen Kampf. Im Reflex gegen USA, EU und NATO ist quasi jedes Regime recht. Auch das von Lukaschenko.
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Harbour Front

Harbour Front

Der Spiegel berichtet heute, dass die österreichische Schauspielerin und Kabarettistin Lisa Eckhart nicht beim Harbour Front Literaturfestival in Hamburg auftreten könne, man hätte sie ausgeladen. Vorangegangen seien Drohungen, den Auftritt zu sprengen. Man unterstellt Lisa Eckhart Antisemitismus.

Ich mag Lisa Eckhart nicht. Aber sie muss auftreten können.
Es kann nicht sein, es dazu kommen zu lassen, dass Künstler nicht auftreten können, weil die Interpretationsweite ihre Darbietungen, Veröffentlichungen oder Aussagen die Erfassungsmöglichkeiten ihrer Kritiker übertreffen. Es gibt, außer auf der Ebene der Zuschreibungen, keine aus den Texten sicher ablesbaren antisemitischen Stellen. Die Figur, die eine Bühnendarstellungen auf einer Bühne «gibt», ist nicht zwingend die Schauspielerin selbst.
Ich habe Probleme damit, was Lisa Eckhart macht. Nicht nur wegen der Inhalte an sich (das ist meine individuelle Sache und gehört in den Bereich der T

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Die rechte Szene rüstet auf – Konsequenzen für die Kultur

Die rechte Szene rüstet auf – Konsequenzen für die Kultur

Von Prof. Dr. Lutz Götze

Der Verfassungsschutzbericht, den Innenminister Seehofer vor wenigen Tagen vorgelegt hat, beweist es überdeutlich: Die Zahl der Gewalttaten, die dem rechten Spektrum zuzuschreiben sind, ist in der jüngsten Vergangenheit dramatisch angestiegen. Dazu gehören die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, die Morde von Hanau und das Attentat in Halle. Umfang und Qualität der Verbrechen haben freilich noch andere Dimensionen: Über Polizeicomputer in Hessen wurden persönliche Daten prominenter Frauen- Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz, die Linken-Politikerinnen Janine Wissler, Anne Helm und Martina Renner sowie die Kabarettistin Idil Baydar- abgefragt und Hassbotschaften, unterzeichnet mit NSU 2.0, versandt. Inzwischen haben weitere Frauen, die im öffentlichen Leben stehen, Morddrohungen erhalten, darunter die Moderatorin Maybrit Illner.
Passend dazu wurde bekannt, das

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In Vorbereitung

Zum Ende 2022

Die Liebe ist ein reißendes Tier

Liebe und Verlorenheit

“Warten auf Ahab” und seine Fortsetzung. Vollständig überarbeitet. Ein Roman voll Liebe und Liebesleid, Kampf und Hoffnung.