Der Protest gegen den Friedenspreis zielt auch auf die deutsche Vergangenheit

by | Okt 25, 2022 | Wort & Freiheit | 0 comments

In einem TAZ-Kommentar mit heutigem Datum hat Franz Alt unbeabsichtigt, so darf man hoffen, ein Propagandastück abgeliefert.

Mit der Einordnung der Aussage „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“ in die schlimme Wortwahl des Preisträgers Serhij Zhadan, also in das was Alt Hetze nennt, behauptet er, die Benennung des ganz und gar von russischer Seite offengelegten Kriegsziels sei eben dies: Hetze. Deutlicher kann man subjektive Wirklichkeitsverweigerung und objektive, also im Zweifel auch versehentliche, Nützlichkeit dem Aggressor gegenüber nicht darstellen.

Legion ist die Zahl des Begriffes Nazi-Horden in völlig unbeanstandeten deutschen und ausländischen Veröffentlichungen. Die Formulierung die deutschen Soldaten hätten im Osten wie Tiere gewütet hat in der Vergangenheit kaum zu Protesten geführt.

Nun aber soll Schluss damit sein. Über die Kehre der Einforderung sprachlicher Reinheit bei den Landsleuten der in großer Zahl vergewaltigen und ermordeten Babys, Kindern, Frauen und Männern, der verschleppten Kinder, der zerstörten Städte, wird auch ein freundlicherer Ton posthum für die Nazi-Horden eingefordert werden. Darauf halte ich jede Wette.

Foto: Mariusz Kubik CCL 4.0

 

Leander Sukov

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