Paul sprach nicht viel
und ich hielt auch meinen Mund.
Überm Stellinger Weg ging die Sonne auf.
Wir standen vor Pauls Kaschemme.
Frühlokal.
Ich hatte meinen Laden gerade abgeschlossen.
Blue Note. Alle gestrichenen Quinten
waren verstummt.
Und ich auch.
Paul und ich tranken Kaffee.
Wir waren zwei Nothelfer unter einer roten Sonne.
Gleich würden die Beladenen kommen.
Und Paul würde ihnen kleine Fluchten ins Glas laufen lassen.
Manche drehten ihre Runden durchs Viertel.
Nach der Schicht zu mir oder ins La Paz.
Und morgens vor der Arbeit zu Paul.
Und wir hörten ihre Geschichten.
Jeden Tag. Mehrmals.
Wir waren hinterm Tresen
festgenagelt. Es war ein Kreuz.
Wir waren die Erlöser.
Und führten die Menschen vorm Tresen
immer tiefer in die Hölle.
Gegenüber fuhr der Inhaber
des türkischen Ladens vor
und wuchtete halbe Lämmer ins Geschäft.
Ich drückte Paul zwei Mark in die Hand und ging.
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