Wie schön wir waren in den Straßenschlachten.
Wie wir uns hielten im Wasserwerferstrahl.
Wie wir in Tränengasschwaden lachten.
Wie der große Traum unsere Herzen stahl.
Wie sicher wir waren, dass wir Geschichte machten.
Der Putsch in Chile war uns Seelenqual.
Wie nah wir uns trotzdem den Morgen dachten
und den Sturz des tönernen Baal‘.
Aus Samt die Versprechen, damit sie nicht brachen.
Und opulent jedes nostalgische Mahl,
an den Siegestagen über gestrige Drachen.
Wie stark wir waren, wie groß unsre Zahl.
Seither sind viele Schlachten verloren.
Doch in jedem Morgen wird Hoffnung geboren.
Da tauchen Erinnerungen auf;die 1. Ostermärsche, vor mehr als fünfzig Jahren, der massenhafte Widerstand im Bonner Hofgarten gegen die Stationierung der AtomWaffen, 1981und 1982. Der Bayer Strauß als Kanzlerkandidat 1982 in Hamburg,der mit dem Hubschrauber zum Wahlkampfort (in Planten und Blomen) geflogen werden musste, weil er auf denStraßen nicht durchkam. Der Widerstand gegen den Bau des Atommeilers Brockdorf,mit Tausenden Teilnehmern und-und- und. Und dennoch ” Doch in jedem Morgen wird wieder Hoffnung geboren. “