Aus Red&Queer
Es gilt nicht zu berichten von Ronald M. Schernikau. Es gilt zu berichten von der Tatsache, dass einer Kommunist sein kann, schwul und ein Schriftsteller, dessen Art zu schreiben wegweisend sein kann. Dass einer stehen kann in der Tradition von Brecht und Hacks und dabei nur zwanzig Jahre alt ist. Denn Zwanzig war Schernikau als er das Buch "Kleinstadtnovelle" schrieb, dieses Buch, dass auch vom Coming Out als Schwuler in einer westdeutschen Kleinstadt handelt und sich zugleich jedem Klischee entzieht. Die Kleinstadtnovelle ist kein Kleinstadtroman, keine queere Literatur, kein Jugendwerk. Sie ist das alles zwar auch – aber eben nicht nur. Sie ist ein Buch, welches in den Kanon der deutschen Hochliteratur gehört. Sie ist alle mehr, das heißt, wie jedes Buch der Hochliteratur, in einer bestimmten Art dauerhaft, kein Zeitdokument.
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