Zu sein oder nicht zu sein, das ist die Frage:
Ob’s mehr von Adel ist, zu dulden
die Schlingen und die Pfeile abscheulichen Geschicks,
oder die Waffen zu erheben gegen eine See voll Ärger,
und durch die Gegenwehr ihn zu beenden.
Zu sterben ist zu schlafen, nicht mehr,
und durch den Schlaf zu enden den Herzschmerz
und das Erbe aus tausendfachem Schrecken.
Den Schlusspunkt sollt ich fest mir wünschen.
Zu sterben ist zu schlafen — zu schlafen, heißt vielleicht zu träumen.
Da liegt das Hindernis:
Denn was für Träume träumt man im Todesschlaf,
wenn wir die Seelen lösen aus den Körpern
und stille stehn mit einem Mal.
Respekt lässt Unheil lange leben.
Denn wer ertrüge Hohn und Peitschenschläge,
ertrüge Unterdrückung, eitlen Spott,
die Qualen von verschmähter Liebe,
ertrüg‘ den Aufschub der Gerechtigkeit,
die Anmaßung der Ämter, die Schmach auch,
Orden an der falschen Brust zu sehen,
wenn er sich dem entziehen könnt‘
mit blankgezognem Dolch?
Wer würde noch sein Bündel tragen,
sich knechten, schwitzen, überdrüssig schon des Lebens?
Das Grau‘n vor etwas nach dem Tod,
dem unentdeckten Land, aus dessen Grenzen
kein Reisender zurück ins Leben reist,
verwirrt den Willen und macht,
dass wir das Übel, das wir kennen, lieber tragen
als hinzuflieh‘n zu einem unbekannten.
So machts Gewissen aus uns Memmen.
Der angeborne Farbton der Entschlossenheit,
wird kränklich blass durch die Gedanken,
Der hohe Flug der Unternehmung wird gebeugt,
bis man die Tat nicht länger Tat noch nennen kann.
— Genug nun. Ophelia die Wunderbare!
Du junge Schöne, in Dein Gebet schließ meine Sünden ein …
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