Für P.

by | Mrz 20, 2013 | Wort & Freiheit | 0 comments

im fernsehen sehe ich einen
der war schriftsteller noch
in jenem teil dieses landes
das meinem teile zugeschlagen wurde
in einer anderen zeit war er es schon
und noch in jenem and’ren drittel
und ist geblieben von ihm im ganzen
ein drittel vielleicht nur.
der ging in die produktion, der da,
den ich in den arm nehmen möcht’
aus mitleidigem neid.
der war informeller mitarbeiter
schildbürger und schwertträger.
und hat sich geweigert weiter zu
tragen die informationen schon vor
der zeit der lauen lüfte.
der da, den ich aus neidigem mitleid in
den arm nehmen möchte,
leidet an der ganzen welt, scheinbar,
also auch an sich.
mit dem hut auf dem kopf,
wie mein genosse ernst köhler,
den ich nie kennen lernte
und doch kenne aus seinen guten büchern.
den da, den anderen mit dem hut,
kenne ich nun als seinem schattenriss
im fernsehen.
und ich sage dem fernsehbild des
mannes mit dem hut, den ich aus leidendem mitneid
in den arm nehmen möchte
alles ist gut
alles ist schlecht
alles war gut
alles war schlecht
alles wird gut sein
alles wird schlecht sein
denn wir sind was wir tun
und es wäre voll schlechtigkeit
wären wir nur gut
in unseren eigenen augen.

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