Das wird Katja wohl noch sagen dürfen …

by | Aug. 4, 2015 | Wort & Freiheit | 2 comments

Die mir völlig unbekannte Autorin Katja Scheidt hat dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben. Frau Scheidt, die der DLF als „Bestsellerautorin“ bezeichnet setzt sich in dem Gespräch mit Til Schweiger auseinander, ganz eigentlich aber verbreitet sie die Mär vom Wirtschaftsflüchtling, der die Staatskassen belaste und dafür sorge, dass Geld für die Armen und Alten germanischer Herkunft fehle. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Geld fehlt, für Arme, Alte und Flüchtlinge, für Schüler und Schulen, Krankenhäuser und Kinderbetreuung, weil es erstens für die Rettung der Banken verpulvert wurde und zweitens die rot-grüne Regierung Schröder ohne Not die Steuern für Besserverdienende senkte. Der von Katja Scheidt kritisierte Til Schweiger, dessen flüchtlingsaffine Aktivitäten unbedingt befördert werden müssen, hatte auf seiner Facebookseite geschrieben: >> Oh Mann- ich habs befuerchtet!! Ihr seid zum Kotzen! Wirklich! Verpisst Euch von meiner Seite, empathieloses Pack! Mir wird schlecht! <<.
Frau Scheidt vermisst die Differenzierung, freilich ganz zu unrecht, aber aus demagogischen Gründen. Denn natürlich sind die Adressaten erkennbar. Es ist jener Teil der Fangemeinde gemeint, die sich in ausländerfeindlichen und rassistischen Äußerungen ergehen. Da braucht es kein Adressfeld, damit der Brief auch ankommt. Frau Scheidt weiß das natürlich. Sie sagt es trotzdem. Aber nicht nur das sagt sie. Sie sagt auch : „Nicht jeder, der einfach mal Ängste äußert oder sich Sorgen macht über die Zukunft von Deutschland, ist gleich ein Nazi“. Ein Satz, der der Autoimmunisierung dient.

Ich glaube aber, diese versuchte Selbstimmunisierung hat versagt, und zwar aus folgenden Gründen: Erstens ist nie behauptet worden, dass die Adressaten alle Nazis wären. Zweitens ist es ein durchsichtiges Manöver zuerst den Satz loszulassen, dann Til Schweiger mangelnden Differenzierung vorzuwerfen – völlig zu unrecht übrigens – und danach mit dem Argument man selbst sei für das Asylrecht gegen Flüchtlinge zu argumentieren. Frau Schneidt argumentiert exakt wie jene, die sie vor Schweigers vernünftigem Zornesausbruch in Schutz nehmen will, und der Grund ist : Sie gehört zu ihnen.

Hier geht es zum Interview: http://www.deutschlandfunk.de/autorin-katja-schneidt-ich-bin-definitiv-keine.694.de.html?dram%3Aarticle_id=327282

2 Comments

  1. Mit ihrem Post schürt sie Rassismus. Wahrscheinlich alles nur angelegt um aus der Unbekanntheit aufzusteigen. Fremdschäm-Potential, Zitat von ihr : “Wie ihr aus meinen Büchern und Fernsehauftritten wisst”…die kennt doch keiner… Hat sie ja dann auch gechafft. Interview im Deutschlandfunk. Unfassbar.. :(

  2. …meist sind die Kommentare noch erhellender, als der Post selbst…egal: danke für Ihren Kommentar über Frau Scheidt.

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