Jetzt ist der Ploog tot. Mit 85. Ich mein, da darf man...
Mit Kühle auf die Geschichte blicken
Es täte, dreißig Jahre nach dem Ende der sogenannten sozialistischen Staaten der Linken insgesamt gut, wenn sie sich von Begrifflichkeiten entwöhnen würde, die im historischen Rückblick mit gepanschten Inhalten befüllt wurden, denn deren Mogelpackungsimage ist durch keine PR-Maßnahme zu verbessern.
Die gesellschaftsanalytische Linke sollte sich von der nostalgischen Rückbesinnung auf Zeiten lösen, die gar nicht so waren, wie man sie sich herbei halluziniert, insbesondere dann, wenn diese Linke sich direkt auf Marx bezieht. Man kann nicht mit dem dialektischen Rüstzeug, das ja das Werkzeug Marxens und Engels war, umherziehen und gleichzeitig einer Sage huldigen. Das widerspricht sich. Es gibt kein Heil aus einer glorifizierten Vergangenheit heraus, weil das dem Wesen der Welt widerspricht. Der Blick mancher Linker entspricht dem Blick rückwärtsgewandter Deutscher auf die Königspfalz in Aachen. Verherrlichung ist die Dummheit der Verzweiflung. Wer heute gegen die E
Holzmann schoss …
Jedenfalls schoss Holzmann, das ist aber nicht weiter...
Bazon Brock hat recht!
Bazon Brock hat meiner Meinung nach weitgehend recht. Es wird in der Tat nicht viel an Änderung wirksam werden nach der Pandemie. All die Ideen von Vereinzelung, von einem exponentiellen Anwachsen virtueller Beziehungslinien (Kommunikation, Information usw.), halte ich für spielerische Szenarien, die so real sind wie früher die Häuschen und Gleise auf der Modelleisenbahnplatte. Dort, wo diese Ideen des Virtuellen mit Macht postuliert werden, handelt es sich vermutlich wirklich um Reklame.
Auch wird es kein Überdenken der Weltlage (Welt, das sei angemerkt, ist jener Raum, den der Mensch einnimmt, und zwar im Wirken, als auch in Erkenntnis und dialektischem Verhältnis). Weder wird durch die globale Epidemie die Klimakatastrophe aufgehalten, noch wird der Kapitalismus gezähmt werden. Denn das eine, die im Verhältnis zur Pandemie viel schlimmere Klimakatastrophe, entstammt ja im Wesentlichen dem anderen (dem Kapitalismus). Und der ist nicht zähmbar. Er ist regelbar bis zu
Gedicht von den Ruinen
Jetzt stehen wir also in den Ruinen herum
und sollen so tun, als wären es Schlösser.
Uns fehlen hunderttausend
Krankenpfleger und Polizistinnen,
Feuerwehrfrauen und Altenpfleger.
Wir hätten ein stabiles Gesundheitssystem
sagen Minister.
Und rufen die Bundeswehr zur Hilfe.
Überall stehen die Kaiser herum
und zeigen ihre neuen Kleider her
als gäbe es gar keinen Paragraphen
gegen Exhibitionismus.
Wer lang hat, der lässt lang hängen.
Hier zieht jeder den Kürzeren.
Die einzigen Ergüsse sind Zukunftsversprechen.
Altachtundsechziger singen den Linken Marsch
und marschieren den Altbauflur rauf und runter.
Was soll man machen,
wenn es nicht genug Beatmungsgeräte gibt.
Drin bleiben. Wer ausgeht geht aus
vielleicht. In Straßburg
dämmern die Achtzigjährigen Siechen hinüber
voll
Als sich der Palast der EU als Ruine entpuppte
Noch liegen natürlich nicht alle Informationen vor, aber für mich sieht es danach aus, als würde die EU zu Ende sein. Das wäre eine Katastrophe. Andererseits ist ein Laden nichts wert, der sein Inventar verscherbelt hat und hinterher feststellt, dass er nun auf den Goodwill der örtlichen Mafiafamilien angewiesen ist.
Wenn diese Krise eines lehrt, dann, dass Energieversorgung, Eisenbahnen, das Gesundheitswesen sofort und ohne Verzögerung wieder in öffentiche Hand gehört. Es kann doch nicht sein, dass das zweit bevölkerungsreiche Imperium nicht in der Lage ist, genug Ärzt:innen, Krankenpflegepersonal, Betten, Krankenhäuser, Arzneimittel, Schutzkleidung, Fahrzeuge zur Verfügung zu haben, weil alles auf Profitteufel komm raus an private Unternehmer verscheuert worden ist.
In Spanien und Italien braucht man cubanische Ärzt:innen um der Lage He
Virus, Verschwörung, Panik, Pandemie
Diese Pandemie ist eine Zäsur. In vielerlei Hinsicht. Nicht nur, dass weltweit die Hälfte der Schüler zu Hause sind, wie die Tagesschau von heute berichtet, nicht nur dass in vielen Ländern milde Formen von Ausgangssperre drohen (und in manchen vielleicht auch politisch genutzte harte), nein, diese Krise ist auch ein Zäsur, die uns ein Stücken Welt zeigt, die wir schon vergessen hatten. In den Kanälen Venedigs ist das Wasser klar, Delphine schwimmen in der Buch, in chinesischen Städten geht die Luftverschmutzung zurück – und das stark. Alles wirkt entschleunigt. Alles wirkt aber auch verängstigt, unsicher, ja, panisch hie und da.
Der Stillstand, der viele Wirtschaftsbereiche trifft – von der Automobilindustrie bis zur Luftfahrt, von der Bahn bis zum Schiffsverkehr – gefährdet die Existenz großer Teile der Weltbevölkerung. Es ist durchaus mit Aufständen zu rechnen. Vielleicht nicht in den wohlhabenden Zentren Europas, vielleicht dort nicht großflächig, wo
Wolfgang Borchert, Trümmer draußen vor der Tür und ich
Wolfgang Borchert hat mich geprägt, wie kaum ein anderer...
Donatien Alphonse François, Comte de Sade, genannt Marquis de Sade
Über den Marquis, über seine Weltsicht und die "gute alte...
Idylle
IDYLLE
im garten
meines großvaters
die wasserläufer auf dem kleinen kanal
zwischen den gärten
die schmetterlinge
admiräle und schillerfalter
pfauenaugen und landkärtchen
raupen und tausendfüssler
wespen nagten am holz der laube
bienen auf den blüten der blumen
am zaun
unterm himmel schwalben
spatzen auf dem tisch mit dem kuchen
meisen in den bäumen
als ob man sich erinnerte an
dampfgetriebene schuten
oder den lumpensammler mit
seiner schottschen karre
verflogen der rauch aus den schornsteinen
der schiffe in die hölle gefahren der lump
die schmetterlinge vergiftet
die bienen verreckt
den tausendfüsslern die beine gebrochen
die wespen partisanen nur
der himmel lebensleer
die spatzen die meisen vergangen
der garten unterm hochhaus begraben
der großvater in mir
wenigstens
In Vorbereitung
Zum Ende 2022
Die Liebe ist ein reißendes Tier
Liebe und Verlorenheit
“Warten auf Ahab” und seine Fortsetzung. Vollständig überarbeitet. Ein Roman voll Liebe und Liebesleid, Kampf und Hoffnung.