Auf dem Weg zum Vorstand des Verbandes deutscher Schriftsteller*innen in Bayern. Etwas unausgeschlafen nach dem Auflegen in Hamburg. Ich habe schlecht geschlafen. Ohne Grund. Das ist oft so, nach diesen Wochenenden, weil ich dann eigentlich über das Limit bin. Morgen ist aber kein Termin, ist nichts, was mich daran hindern könnte, in Ruhe einem gepflegten und dösigen Müßigang nach zu schlurfen. Allerdings kommt der Leichtmatrose morgen wieder an Deck und wird auf einem Landgang bestehen.
Heute also Vorstand in Münschen. In gut zwei Wochen ist die 50-Jahre-Konferenz in Aschaffenburg. Fünfzig Jahre Verband deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Ich habe mich ja bereits vor einiger Zeit entschlossen für den Bundesvorstand zu kandidieren, auch, wenn die Kandidatinnenlage nicht dagegen spricht, als Bundesvorsitzender. Man wird sehen, was die Delegierten dazu sagen. Ich glaube, wir haben als Verband eine wichtige kulturell-politische Funktion. Wir müssen uns aber auch unbedingt verjüngen, vielleicht mehr einmischen, oder — das mag die richtigere Bezeichnung sein — sichtbarer, hörbarer, lesbarer. Der VS ist die gewerkschaftliche Vertretung der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Deutschland. Und für mich war ja Gewerkschaft noch nie Standesorganisation. Join the Union — das ist auch in Deutschland ein politischer Akt. Und die Gewerkschaften selbst müssen politisch sein. Müssen für die demokratischen Freiheiten einstehen und gegen die, welche sie auch heute wieder ganz konkret bedrohen: Rassisten, Chauvinisten, Rechtspopulisten und Rechtsextremisten.
Deshalb werden wir, der VS in Bayern, die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in AfD und Co und dem VS fordern und in einem satzungsgemäßen Antrag einbringen. Viele unterstützen uns dabei. Ich habe diesen Antrag im Herbst letzten Jahres dem Landesvorstand vorgelegt und er ist nun Teil der Antragsberatungen.
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