das mädchen vor mir auf dem trottoir
der friedrichsstraße tanzt mit jedem schritt
wie hingehaucht ganz selbstvergessen einen salsa.
sie trägt doc martens und einen schottenrock.
schwer über ihren schultern liegt eine lederjacke voll mit stickern.
das mädchen biegt nach rechts ab,
wo man den rudi dutschke tot erinnert.
sie tanzt ganz leicht durch den touristenstrom,
beschleunigt ihren schritt, ja läuft nun
und tanzt dabei noch immer salsa
und winkt, hüpft auf und ab vor freude,
fällt einer um hals vorm taz café,
wie man geliebten an die Gurgel geht.
die andere, sie trägt ein Pluderhosenoverall,
ein kopftuch auch, das eng sich legt um stirn und haar.
die beiden küssen sich, und die, die salsa tanzte
beugt ganz zurück die andere,
wie um zu herrschen kurze zeit auf leichte art
und für die kurze zeit, so scheint mir,
wird ihr kuss zum kusse einer wölfin.
als ich vorüber bin bemerke ich,
dass mich ein Gramm des glücks der beiden
unheimlich angesprungen hat.
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