Ich habe diese Sendung gestern gehört. Das reicht. Herrn Fulds Buch zu lesen, werde ich mich nicht überwinden können.
Aber was er da an Positionen vertritt, spiegelt die Realität eines quasi post-mccarthyanischen Literaturbetriebes West, der sich – ganz Siegerposing – der literarischen Leistungen des anderen deutschen Staates entledigen will, auch, wie ich glaube, weil sie in weiten Teilen denen des Weststaates in Form und Inhalt überlegen waren und diese nunmehr eigentliche historische Qualität auch nach dem Ableben der DDR beibehalten.
Wolf, Heym, Köhler, Hacks, Brecht, Kant, Seeghers, Zweig, Müller usw. haben einen so sehr gewichtigen Teil zur deutschsprachigen Literatur beigetragen, dass natürlich auch ein Herr Fuld nicht dagegen ankommen kann. Er kann jedoch mit dem zustimmenden Aussprechen einer bedauerlichen Realität erreichen, dass ein wenig Ruhm auf ihn fällt – also auf den, dessen einziges Verdienst es ist, die krude Denkungsart eines Teiles, eines großen Teiles, jener offenbart zu haben, die in Feuilletons und Verlagshäusern die politische Ausrichtung bestimmen.
Herr Fuld und die Literatur
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Solch krude Sicht auf die Welt findet sich leider öfter als man denkt, so als könne es etwa aus “Hollywood” oder gleich aus den USA grundsätzlich keine guten, ästhetisch gelungenen und auch kritischen Filme geben, weil dort das böse Geld herrscht, oder als seien am Markt erfolgreiche Romane generell gut, nicht erfolgreiche generell schlecht. Auf die Idee, jeweils und damit immer genau hinzusehen, kommen solche Verkäufer einfacher “Wahrheiten” wie Fuld nicht, sie folgen ihrer These, die sie von Anfang an als bewiesen ansehen. Der das Gespräch im Deutschlandradio Kultur führende Frank Meyer stellt allerdings genau die richtigen Fragen, worauf sich Herr Fuld mit seiner einfachen Sicht der Dinge selbst entlarvt. Aber kein Wort mehr über diesen Fuld und sein Buch, denn statt das zu lesen, sollte man lieber ein gutes Buch lesen.