{Die Stadt} Kevins Rücken ist naß. Das Licht der Lampe spiegelt sich neblig auf der Haut. Power. Von hier denken: Rücken, Haut → Minutennostalgie. Auf die Knie. Brennende Autos. Landwehrkanal. Küss meine Füße. Im Feuer. Schule → Marie, kannst Du uns den Inhalt des Gedichtes in Deinen Worten wiedergeben. Antwort: Ich weiß nicht. Reichen Wörter? Antwort auf Antwort: Du bist eine Besserwisserin, aber wenigstens hast Du irgendwann aufgepasst im Deutschunterricht. Leck mich. Schlagen. Gutes Gefühl. Verherrend. Meine Stadt brennt.
Überall schreiendes Marienbild → Selbstbildnis. Du sollst Dir kein Bild von Dir machen. Mach ich aber. Mach ich aber. Sicher mache ich das nicht sicher. Was ist Wahrheit? Ich wasche meine Hände in Kolontai Ich wasche meine Hände in Landwehrkanal. Nicht „im“, nein: „in“. Unbedingt muss da ein „in“ hin. Unbestimmter Artikel in asemantischer Beugung! Kevin wieder anschauen. Kevin, das Semantem. Da ist die Bedeutung begrifflich. Übergriffig: Er, ich. Nur meinerselbst übergriffig ich. Jetzt. Aber ganz nah dran bin ich, zuzugreifen. Was denke ich mir da nur zusammen. Fetzen, nichts als Fetzen. Blutige, gewaltangetanene Fetzen. Don‘t touch.
Ich nehme ihn in den Arm. Ganz fest. Ich fühle seine Haut kühl auf der meinen. Ich spüren seinen Atem. Ich küsse Kevins Mund, der sich mir, mein Gott, hingibt. Es muss aufhören mit uns. Es muss. Dieser Junge, dieses autozündelnde Kleinbürgerjunges, ach, fällt mir auf: auch ich bin eines!, das bringt mich von mir fort. Das macht mich ihm ganz nahe. Aber Nähe will ich nicht. Ich will lieben. Aber nicht so einen da. Nein so einen nicht.
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