Die vielen sexuellen Übergriffe nach Silvester sind kein neues Problem.
Als 2013 Frauen dazu aufriefen Vorfälle öffentlich zu machen fand der Bundespräsident das noch eigentümlich.
Interessiert hat niemanden, was die betroffenen Frauen zu erzählen hatten.
Als eine amerikanische Touristin einem deutschen Grapscher auf dem Oktoberfest den Maßkrug auf den Kopf schlug, war sie dran. Sie konnte die Wiesn-Wache erst nach einer Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro verlassen und wurde wegen schwerer Körperverletzung angezeigt.
Die Münchner Polizei teilte u.a. mit, der Griff unter den Rock wäre spaßig gemeint gewesen.
Was ist das für eine Gesellschaft, in der die Ablehnung sexueller Übergriffe nur umfassend funktioniert, wenn sie rassistischen Ressentiments dient?
Und nun? Es ist, wie es ist. Sehen wir das Ganze doch als Win-Win-Situation. Wenn es jetzt in Deutschland eine Kampagne gegen ein frauenfeindliches Weltbild im nahen Osten gibt (welches ja nicht nur Moslems betrifft, sondern auch in Indien beheimatet ist), dann wird diese Welle auch nicht vor Oktoberfestgrapscher haltmachen. Und das ist gut so. Das einzige, was wir leisten müssen ist, die Aggression nicht pauschal über Personengruppen wie Migranten oder Männern im Allgemeinen auszuschütten, sondern den Mindset zu attackieren, der zulässt, Frauen als minderwertig abzutun. Durch Aufklärung, durch Solidarität mit den betroffenen Frauen, auch durch harte Strafen. Das braune Geschmeiß mag jetzt kurzfristig Munition haben, aber ehrlich, hier in Deutschland wird doch jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Aber ich denke, insgesamt ist es angekommen, dass Frauen auch in Deutschland einem täglichen Spießrutenlauf an Belästigungen ausgesetzt sind. Und der wird durch eine Werteverschiebung via Multikulti leider nicht besser. Es sei denn, wir tun was, indem ein paar Werte wie Unantastbarkeit der Würde aufgefrischt werden.