Eine kleine Novelle über Ochsenfurt und seine Geschichte.
“Freizeit Reisen” schreibt: “Auf seinem Rundgang durch schmale, dunkle Gassen, vorbei an alten Fachwerkhäusern, die an der Stadtmauer kleben, Marktplätze mit gemütlichen Cafés, die Sahnetorte servieren, Kirchen und Türmen, beschreibt der Autor die Geschichte in einer Zeitreise in der er sich als Hamburger aus Berlin zugezogen mit seiner Frau niedergelassen hat. Seine Spaziergänge führen uns durch die Geschichte, die sich im Mittelalter auch in anderen kleinen Stäten ähnlich abgespielt hat, doch Ochsenfurt hat noch mehr zu erzählen. Von fränkischen und später deutschen Kaisern und Königen , die hier auf der Durchreise mit ihrem Tross im Königshof nächtigten, von Juden die im Mittelalter und der neueren Geschichte ihrem Schicksal entgegen gingen, von Kaufleuten und Händlern, die ihre Waren mit Karawanen auf dem Markt brachten. (…)
Fazit:
Auch den Ausdruck seiner Sprache hat der Schriftsteller dem Ort angeglichen, freundlich, etwas altmodisch, gemütlich, so wie 1862 die ersten Züge auf eisernen Schienen nach Ochsenruft rollten „ohne dass die Reisenden irre würden“ wie es die Ärzte damals voraussagten, bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h. „Was stirbt, ist niemals tot, solange man seiner noch gedenkt“ schreibt Leander Sukov bei seinem Rundgang und sieht im Geiste Soldaten, Söldner, Ritter und Landsknechte, denn „ohne Gestern gibt es auch kein Morgen.“
Man sollte besser reisen, nicht rasen, genießen und einen Moment innehalten und die schmucken Städtchen am Wegesrand haben einen Besuch verdient.
Ein gedanklicher Ausflug, der zum tatsächlichen Ausflug nach Ochsenfurt einlädt. Diese Kleinstadt hat auch heute einiges zu bieten wie ein hübsches mittelalterliches Stadtbild mit Bibliothek, Theater, Volkshochschule. Das Büchlein sollte ein Begleiter sein.” Zur Rezension in Freizeit Reisen
Und Birgit Gärtner schreibt in der UZ: “Sukov erzählt Geschichten von Hexenverfolgung und -verbrennung. Außerdem vom Schicksal der aufständischen Bauern, denen 1525 zunächst bereitwillig die Tore geöffnet worden waren, die für ihren Freiheitsdrang indes einen hohen Blutzoll zahlen mussten: „Viele Bauern büßten auf Scheiterhaufen oder wurden vor Kanonen gebunden, lebendig gehäutet, ausgeweidet, ihnen wurden die Hände abgehackt, die Ohren abgeschnitten.“
Und auch die Geschichte der Judenverfolgung, welche am 29. Juni 1298 mit der Ermordung von 30 jüdischen Frauen, Männern und Kindern begann, bleibt nicht unerwähnt. Am 9. November 1938, der Pogromnacht, wurden auch in Ochsenfurt und Umgebung Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört, und die jüdischen Männer ins KZ Dachau verbracht. Sechs Jüdinnen, gebürtig oder länger ansässig in Ochsenfurt, wurden von den Nazis ermordet. Sukov nennt ihre Namen: Sofie Fleischmann, Adelheid Friedmann, Margarete Grünfeld, Marta Neumann, Hanni Sieber und Klara Wurzinger.
Aber er erzählt auch Geschichten von jenen, die halfen, wenn die Not am größten war. Und von den mutigen Frauen, die der Stadt am 1. April 1945, als sie von den Alliierten eingenommen wurde, viel Leid und Zerstörung erspart haben, indem sie unter Lebensgefahr den Befreiern die Stadt geöffnet haben. Ein ihnen gewidmetes Denkmal steht heute in der schönen alten Stadt am Main.” Zur Rezension in der UZ
Das Buch ist über die Buchhandlung am Turm in Ochsenfurt bestellbar.
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