Jordan Karun

by | Apr 6, 2012 | Wort & Freiheit | 1 comment

Eure Falken sind eure Falken
Erwartet nicht, dass
sie sich benehmen, als wären sie
weiße Tauben.
Wenn ihr eure Falken fliegen lasst,
so werden sie tun, was zu tun ihnen aufgetragen ist.
Bedauert nicht, zu spät dann, eure Tat
den Falken die Sicht auf den Feind gewährt
und ihren Flug gestattet zu haben.

Es wird keinen Frieden geben ohne euch.
Es liegt in eurer Hand.
Am Jordan, am Karun.
Bindet die Falken,
nehmt ihnen die Sicht.

Hört nicht auf die, welche
euch, wie uns, verklären
das Stahlgewitter als Notwehr.
Hört nicht auf die, welche
euch, wie uns, verklären
das Stahlgewitter als Befreiung.
Wenn Euch die Falken raten
mit krächzender Stimme
das Gewehr zu nehmen,
nehmt das Gewehr.
Wenn Euch die Falken raten
mit krächzender Stimme
die Raketen zu starten,
startet sie nicht.
Nehmt nur das Gewehr.
Und richtet es auf die Falken.

1 Comment

  1. Obwohl ich die in dem Gedicht geäußerte politische Sicht nicht teile, finde ich es viel gelungener als das Grass’ Gedicht.

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